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Der Deutsche Akademikerinnenbund hält das von den US-Unternehmen Apple und Google vorgeschlagene „social freezing“ für einen bedenklichen gesellschaftlichen Rückschritt. Die Erste Vorsitzende und Ärztin Dr. Patricia Aden: „Damit wird die schwangere Frau zu einem Störfaktor im Arbeitsleben - eine Position, die wir gerade überwunden zu haben glaubten“.

Denn der Gedanke, Eizellen einzufrieren um damit das Arbeitsverhältnis nicht durch eine Schwangerschaft zu stören, klingt wie Hohn gegenüber allen bisherigen gleichstellungs- und familienpolitischen Errungenschaften in Deutschland. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird in den letzten Jahren in unserem Land endlich wichtig genommen und gefördert. Wir bauen Kinderhorte, Kinderkrippen und Ganztagsschulen aus. Eltern werden finanziell unterstützt und Väter nehmen Elternzeit. Das alles sind Erfolge, die nicht durch eine fragwürdige medizinische Maßnahme  gefährdet werden dürfen. Eine Behandlung, die im Übrigen keineswegs sicher zu einem Kind zum späteren Zeitpunkt führt. Statistiken sprechen von einer acht- bis 12-prozentigen Erfolgsquote, wenn die eingefrorenen Eizellen befruchtet sind und implantiert werden.

Der Deutsche Akademikerinnenbund fordert darum eindringlich, die Aufgaben der Familiengründung gesamtgesellschaftlich zu tragen. Auch und besonders von der Wirtschaft. Die Zweite Vorsitzende des DAB, Maria von Welser, fragt zudem: “Warum bauen die Unternehmen mit den 25 000 Dollar pro social freezing nicht Kindergärten?“

In vielen anderen europäischen Ländern gelingt es damit, die Geburtenrate sogar zu erhöhen und die Schwangerschaft nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben.

Maria von Welser / DAB

Deutscher Akademikerinnenbund e.V.
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