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Pressestatement Deutscher Frauenrat
11. Juli 2023

Zum heute veröffentlichten Lagebild der Polizei zur häuslichen Gewalt in Deutschland mit gestiegenen und seit Jahren hohen Fallzahlen zu häuslicher und sexualisierter Gewalt, sagt Dr. Beate von Miquel, Vorsitzende des Deutschen Frauenrats:

"Wir wissen, dass häusliche Gewalt in Krisensituationen steigt. Das können wirtschaftliche Krisen, aber auch private Umbrüche, wie Schwangerschaft oder Geburt eines Kindes und Trennungen sein. Zu vielen Männern fehlen geeignete Strategien mit solchen Krisen umzugehen. Kontrolle, Demütigung und körperliche Gewalt gegen die Partnerin sind oft Strategien, die sie selbst schon als Kinder beobachtet und erlebt haben. Aus diesem Kreislauf müssen wir ausbrechen und zwar mit viel mehr Prävention."

"Es ist nicht verständlich, warum die Bundesregierung die Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag im Bereich Gewaltprävention und Schutz so zögerlich angeht und kaum Geld dafür in die Hand nimmt. Die Finanzierung der Frauenhäuser, die mit Kindern von Gewaltbetroffenen arbeiten, ist ein wichtiger Baustein der Prävention. Wir brauchen Vorbeugung und Schutz vor Gewalt vom Kindergarten bis in die Seniorenheime und vom Schlafzimmer bis in den Bundestag. Da müssen alle Ministerien ran und endlich die angekündigte nationale Strategie gegen Gewalt erarbeiten. Nur so kommt Deutschland den völkerrechtlichen Verpflichtungen aus der Istanbul-Konvention nach.“

Der Deutsche Frauenrat ist die politische Interessenvertretung von rund 60 bundesweit aktiven Frauenorganisationen und damit die starke Stimme für Frauen in Deutschland.

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