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Am 22. November wird Sr. Dr. Lea Ackermann im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses der Augsburger Friedenspreis verliehen. Mit dieser Auszeichnung ehren beide große Kirchen das herausragende Engagement von Sr. Dr. Lea Ackermann und der von ihr gegründeten Hilfs- und Menschenrechtsorganisation SOLWODI.  

"Dieser Preis ist für mich eine ganz besondere Ehrung, weil mit ihm meine Arbeit als katholische Ordensschwester von beiden Konfessionen gleichermaßen anerkannt wird“, so Sr. Dr. Lea Ackermann, der die Ökumene von jeher ein großes Anliegen ist. "Auch SOLWODI ist ja für alle Frauen da, gleich welchen Glaubens, gleich welcher Herkunft. Der Preis würdigt auch diesen Aspekt unserer Arbeit. Und ich verstehe ihn als Würdigung der Frauen selbst, für die wir uns einsetzen –  für sie ist Würde unendlich kostbar und ein lange vermisstes Gut."

Wo Ungerechtigkeit herrsche, sei kein Friede möglich, sagte Dr. Ackermann. SOLWODI setze sich deswegen für diejenigen ein, die von der Ungerechtigkeit besonders stark betroffen sind – für Frauen und Kinder, die „mitten unter uns aufs äußerste ausgebeutet werden.“ Es sei Aufgabe der Gesellschaft – und damit Aufgabe jeden Bürgers – für Gerechtigkeit einzutreten und Ungerechtigkeit zu bekämpfen. „Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der die Ausbeutung von Menschen nicht hingenommen wird, sondern in der wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen ankämpfen.“

Auch deswegen fordert SOLWODI mit der Kampagne „Mach den Schluss-STRICH! Kein Sexkauf in Deutschland“, eine Strafe für Menschen, die andere Menschen kaufen, um ihre Sexualität zu befriedigen. Schweden, Norwegen, Nordirland, Kanada und viele andere Länder gehen schon diesen Weg, das Europäische Parlament empfiehlt ihn allen Mitgliedsstaaten. „Ein Sexkaufverbot wird die Prostitution nicht von heute auf morgen abschaffen“, sagt Dr. Ackermann. „Aber es wäre ein sehr starkes Signal dafür, dass Deutschland eine gerechte Gesellschaft als Grundlage für ein friedliches Miteinander von Männern und Frauen möchte.“

Der Augsburger Friedenspreis erinnert an den Augsburger Religionsfrieden von 1555, der die grundlegenden Bedingungen für ein friedliches und dauerhaftes Miteinander von Luthertum und Katholizismus schuf. In dieser Tradition würdigt er alle drei Jahre Persönlichkeiten, die sich für ein tolerantes und friedfertiges Miteinander der Kulturen und Religionen einsetzen. Zu den Preisträgern zählen unter anderem bedeutende Politiker wie Michail Gorbatschow (2005) oder Dr. Richard von Weizsäcker (1994). Das Preisgeld in Höhe von 12.500 Euro kommt in vollem Umfang der Arbeit von SOLWODI zugute.

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