Sie befinden sich hier:  > Aktuell

Anlässlich der Tagung an der Universität Paderborn in Kooperation mit Professorin Kateryna Karpenko, National Medical University, Kharkiv am Center for the History of Women Philosophers, in Paderborn, unter der Leitung von Ruth Hagengruber bildete sich eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen, die die Anliegen der ukrainischen Wissenschaftlerinnen in der Zeit des Krieges, aber vor allem für die Zeit danach, vereinen wollen.

Die Tagung wurde eingeleitet mit den Grußworten der Präsidentin der Universität Paderborn, Prof.in Birgitt Riegraf, dem Vizepräsidenten der Universität Kharkiv, Prof. Valerij Myasoedev, und von Elke Ferner, Präsidentin der UN Women Deutschland.

Fast drei Monate sind vergangen seit Russland einen umfassenden Krieg gegen die Ukraine begonnen hat, der Tod, Leid und Zerstörung gebracht und die gewohnte Lebensweise radikal verändert hat. Viele Menschen sind in ruhigere Gebiete der Ukraine gezogen, viele haben vorübergehend im Ausland Zuflucht gefunden. An die Stelle des Schocks der ersten Kriegstage ist die Notwendigkeit getreten, die aktuelle Situation in verschiedenen Kontexten zu begreifen und dabei auch die Frage der Geschlechterparität im wissenschaftlichen Ethos neu zu formulieren.

Ziel der Konferenz "Voices from Ukraine: History of Women Philosophers and Scientists on the Situation of War" war es einerseits, die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Gender Education der Kharkiv National Medical University zu unterstützen und fortzusetzen und andererseits eine wissenschaftliche Plattform für den Gedankenaustausch über die Lebenswege von Wissenschaftlerinnen im Krieg und ihre Perspektiven zu schaffen. Ein wichtiges Diskussionsthema war die Stellung der Forscherinnen in den Sozial- und Geisteswissenschaften sein, wo der Frauenanteil bei über 60 % liegt. Niedrige Löhne, unfreiwillige Teilzeitarbeit, befristete Verträge, Selbstfinanzierung der Forschung - all diese Merkmale der Lage von Wissenschaftlerinnen und Forscherinnen können als Zeichen einer unhaltbaren Situation interpretiert werden, die durch den Krieg zweifellos noch verschärft wird.

Viele ukrainische Wissenschaftlerinnen kamen nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine auf Einladung hiesiger Universitäten und Stiftungen nach Deutschland. Die Konferenz wird sich mit den Problemen der Integration in das deutsche akademische Leben und der Fortsetzung der akademischen Karriere befassen.

Ein wichtiges Diskussionsthema waren auch und werden weiterhin die existenziellen Dimensionen von Krieg und Frieden im Zusammenhang mit der Sinnsuche und Selbstverwirklichung von Frauen. Der Ökofeminismus und die Ethik der Fürsorge werden die methodische Grundlage für die Analyse der Umweltfolgen des Krieges bilden.

Die Konferenz wurde von Kateryna Karpenko, Direktorin des Zentrums für Gender Studies der Kharkiv National Medical University, und Ruth Edith Hagengruber, Direktorin des Centers for the History of Women Philosophers organisiert. Sie fand am 27. und 28. Mai 2022 statt.

Das Programm der Konferenz und weitere Informationen finden Sie hier: historyofwomenphilosophers.org/voices-from-ukraine-history-of-women-philosophers-and-scientists-in-the-situation-of-war/.

Wenn Sie Kontakt mit der Gruppe aufnehmen möchten, wenden Sie sich bitte an Ruth Hagengruber oder Kateryna Karpenko, Center for the History of Women Philosophers and Scientists, historyofwomenphilosophers.org
 
Ruth Edith Hagengruber,
Vizepräsidentin des Deutschen Akademikerinnenbundes

Deutscher Akademikerinnenbund e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Salzburger Straße 32

01279 Dresden 

info@dab-ev.org

Bürozeiten:
Mo, Di 9-14 Uhr und Fr 9-14 Uhr

KONSENS